Bloody Mama

Es geht in diesem Psychodrama von Roger Corman um eine Uebermutter (Shelley Winters), die ein intimes Verhaeltnis zu ihren heranwachsenden Soehnen plfegt und alles fuer ihre geliebten Soehne tut, solange diese ihr folgsam und gehorsam sind. Sie ist bereit, sogar ihr eigenes Leben fuer ihre ueber alles geliebten Soehne zu opfern, doch sobald diese ausbrechen, ihre eigenen Wege gehen wollen und sich eine Freundin suchen, betrachtet sie diese als Rivalin, die sie vom muetterlichen Thron stuerzen will. Sobald sie ihre eigene Position bei ihren Soehnen als "beste Freundin" bedroht sieht, zeigt "Bloody Mama" ihr zweites Gesicht, wird rachsuechtig und streitsuechtig, erpresst ihre Soehne und stiftet sie sogar dazu an, ihre juengere Geliebte zu ertraenken. Am Ende begreifen die aelteren Soehne, dass sie die ganze Zeit von ihrer irren uebermutter als Eigentum, als ihr persoenlicher Besitz betrachtet wurden und keine eigene Persoenlichkeit, keine eigene Individualitaet, kein Privatleben entwickeln durften. Sie brechen aus dem muetterlichen Garten der Fuersorge, der zugleich eine einengende Gefangenschaft fuer sie bedeutete, aus und verlassen ihre uebermutter, die sich in grenzenlosem Jaehzorn am Ende selbst zerfleischt.
Ein Drama, das in die Tiefenschichten der Mutter-Sohn-Beziehung hineinreicht und den egoistischen Hintergrund angeblicher Mutterliebe freilegt, naemlich die kranke Psyche einer Frau, die emotional unausgefuellt ist und ihre Soehne emotional (und evtl. auch sexuell - dies wird im Film jedoch nur angedeutet) ausbeutet. Am Ende heißt es fuer die Soehne: entweder du oder wir, Bloody Mama!